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Pressemitteilung zur Nationalen Wasserstoffstrategie

Zu viel, zu wenig fokussiert - PowerShift kritisiert Neuauflage der Wasserstoffstrategie

Berlin, 26. Juli 2023: Die heute vom Bundeskabinett verabschiedete Neuauflage der Nationalen Wasserstoffstrategie sieht die Förderung nicht nur von grünem, sondern auch von blauem, türkisem und orangem Wasserstoff vor. Mit gravierenden Folgen für das Klima, befürchtet die Umweltorganisation PowerShift.

Dazu erklärt PowerShift-Energieexpertin Neelke Wagner:

„Wasserstoff, der aus fossilen Quellen hergestellt wird, ist kein Beitrag zur Energiewende und schlecht für den Klimaschutz. Allein Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien produziert wird, kann annähernd klimaneutral sein. Alle anderen Herstellungsrouten heizen aufgrund von Vorkettenemissionen, Leckagen und möglichen Havarien die Klimakrise weiter an. Dass dafür jetzt sogar Fördergelder fließen sollen, ist ein Skandal.“

Die Umweltorganisation warnt davor, dass Deutschland mit diesen Optionen die Klimaziele reißen wird. Neelke Wagner weiter: „Der Einsatz von Wasserstoff  muss auf die Anwendungsbereiche konzentriert werden,  in denen Elektrifizierung keine Alternative ist (z.B. die Stahlproduktion oder Hochtemperaturprozesse). Er muss zudem eingebettet werden in eine Rohstoffwende, die den Verbrauch von Materialien wie Stahl und Kunststoffen reduziert und den Ausbau einer Kreislaufwirtschaft fördert. Sonst wird die künftige Wasserstoffwirtschaft zum Problem statt zur Lösung der Klimakrise. Die Vorstellung eines unbegrenzten Wasserstoffangebotes ist ein Hirngespinst und verhindert notwendige Klimaschutzmaßnahmen, die tiefer gehen müssen als ein einfacher Brennstoffwechsel."

Pressekontakt

Neelke Wagner (Referentin für Energiepolitik)
neelke.wagner@power-shift.de

+49 (0)30 2472 4541

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