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Zwei Räder einer Medaille: Lokale Verkehrswende und globale Klimagerechtigkeit

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Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche 2020 hat PowerShift e.V. zusammen mit Partnerorganisationen eine verkehrs- und entwicklungspolitische Fahrradtour veranstaltet. Globale Klimagerechtigkeit fängt auch auf Berlins Straßen an. Ohne eine sozial gerechte und ökologische Verkehrswende kann Berlin nicht klimagerecht sein. Was der Berliner Verkehr und Klima miteinander zu tun haben und welche Zukunftsperspektiven es gibt, haben wir mit unterschiedlichen Expert*Innen beleuchtet.

Martin Jähnert von LobbyControl sprach über den überproportionalen und oft intransparenten Einfluss der deutschen Automobilindustrie auf Klima- und Verkehrspolitik. Eine echte Mobilitätswende ist mehr als nur eine Antriebswende. Auch aus einer rohstoff- und entwicklungspolitischen Perspektive müssen wir uns unabhängiger vom Auto machen. Wir brauchen nicht einfach andere Autos, sondern prinzipiell weniger Autos - besonders weniger SUVs - so Merle Groneweg von PowerShift e.V. In vielen Fällen geht der Abbau von Rohstoffen für den Autobau - egal mit welchem Antrieb - mit gravierenden Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzungen einher.

Was also können wir tun? Mit Peter Broytman von der Koordinierungsstelle Radverkehr für das Land Berlin sprachen wir über die Zukunft der Radverkehrsinfrastruktur in Berlin, besonders auch über das Thema Verkehrssicherheit und die Vision Zero. Obwohl sich schon viel getan hat, fehlt es an vielen Stellen in Berlin an sicheren Fahrradwegen. Diese sind auch notwendig für eine Neuorganisation des Wirtschaftsverkehrs in Berlin, denn laut Velogut werden Lastenräder immer wichtiger und beliebter für die 'Letzte Meile' von Lieferungen. Doch nicht nur das Fahrrad wird im klimagerechteren Berliner Stadtverkehr eine größere Rolle spielen, sondern eine Kopplung aller Mobilitätsangebote. Um aus einem unübersichtlichen Angebot verschiedener Anbieter ein integriertes Mobilitätsnetzwerk zu schaffen, arbeitet unter anderem auch die BVG an Lösungen. Michael Bartnik (BVG) stellte uns mit dem Projekt Jelbi eine Möglichkeit vor, wie das in Zukunft funktionieren könnte.

 

Die Fahrradtour wurde finanziell unterstützt von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ sowie dem Land Berlin durch die Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit. Die PowerShift e.V.-Arbeit zur Verkehrswende erfolgt im Rahmen des Promotor*innenprogramms „Berlin entwickeln – für eine Welt“ gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ sowie dem Land Berlin durch die Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit.
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