Metallverbrauch senken: Praktische Vorschläge zur Gestaltung der Rohstoffwende
Deutschlands Metallabhängigkeit und die Notwendigkeit der Rohstoffwende
Im Jahr 2022 importierte Deutschland nahezu 80 Millionen Tonnen Metalle. Davon waren rund 90 Prozent Primärrohstoffe. Dieser erhebliche Rohstoffverbrauch ist nicht nachhaltig und liegt weit über dem, was global als gerecht gilt. Die Abhängigkeit Deutschlands von Rohstoffimporten wurde durch geopolitische Krisen, Kriege, Pandemien und Umweltkatastrophen deutlich sichtbar, da diese immer wieder zu Lieferkettenunterbrechungen führten.
Eine Reduktion des Bedarfs an Primärrohstoffen ist unerlässlich, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und gleichzeitig die negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen des Rohstoffabbaus weltweit zu minimieren. Besonders in Zeiten der Klimakrise müssen Maßnahmen zur Rohstoffwende ergriffen werden, um den Verbrauch metallischer Rohstoffe signifikant zu senken.
Unsere Broschüre „Metallverbrauch senken: Praktische Vorschläge zur Gestaltung der Rohstoffwende“ untersucht die Einsparpotenziale für vier Basismetalle – Kupfer, Aluminium, Eisen und Nickel – die zusammen 94 Prozent des metallischen Rohstoffverbrauchs Deutschlands ausmachen. Diese Einsparungen sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch entscheidend, um die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren.
Einsparpotenziale und Maßnahmen im Verkehrssektor, Bauwesen und Recycling
Gemeinsam mit dem ifeu-Institut haben wir eine Studie zu den Reduktionspotenzialen in den Sektoren Verkehr, Bauen und Recycling erstellt. Im Verkehrssektor könnte durch eine Reduktion der Neuzulassungen von Pkw der Bedarf an Metallen bis 2050 um 312 Millionen Tonnen gesenkt werden. Dies könnte durch die Förderung kleinerer und leichterer Fahrzeuge sowie durch Sharing-Konzepte erreicht werden. Weiterhin ist eine Verringerung des Gewichts und der Größe von Neufahrzeugen eine wirksame Maßnahme.
Im Bausektor besteht ebenfalls erhebliches Potenzial zur Reduktion des Rohstoffverbrauchs. Durch die Verwendung von Sekundärrohstoffen und die Wiederverwendung von Baustoffen könnten große Mengen an Primärrohstoffen eingespart werden. Insbesondere die Nutzung von Recyclingmaterialien wie Aluminium, Kupfer und Stahl trägt dazu bei, die Abhängigkeit von Importen zu verringern und gleichzeitig die Umweltbelastungen zu senken.
Forderungen an die Politik
Trotz des Ziels, den Primärrohstoffverbrauch zu reduzieren, das im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankert ist, wurden bislang keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen. Unsere Broschüre fordert daher von den zuständigen Ministerien klare und verbindliche Schritte, um den Bedarf an Primärrohstoffen zu senken und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Dies umfasst u. a. die Einführung von Steueranreizen für Recyclingmaterialien sowie die Förderung von Technologien, die den Sekundäreinsatz steigern.
Der Weg zur Rohstoffwende: Handeln statt Abwarten
Um die Abhängigkeit von Rohstoffimporten zu verringern und gleichzeitig die negativen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt zu minimieren, müssen politische Maßnahmen zur Rohstoffwende jetzt ergriffen werden. Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, zur Reduktion des Rohstoffverbrauchs und zur stärkeren Nutzung von Sekundärrohstoffen sind dabei von entscheidender Bedeutung. Insbesondere der verstärkte Einsatz von Recyclingtechnologien kann den Rohstoffbedarf signifikant senken und die Abhängigkeit von Primärrohstoffen verringern.
Laden Sie unsere Broschüre herunter, um mehr über die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Reduktion des metallischen Rohstoffverbrauchs und die notwendigen politischen Schritte zu erfahren.
Wir bedanken uns herzlich bei den Autor*innen Monika Dittrich, Sonja Limberger, Birte Ewers, Florian Petri und Anja Doppelmayr der Studie „Nutzung und Reduktionspotentiale von Basismetallen in Deutschland und der EU“.