Am 28. April fand das Online-Seminar von Brot für die Welt, FDCL, MISEREOR und PowerShift zum Thema Elektromobilität statt.
Zu Beginn stellt Cesar Padilla vom "Observatorio de Conflictos Mineros de América Latina" (OCMAL) die Herausforderungen des Lithium-Abbaus in Chile dar. Er zeigt die Bedeutung Südamerikas für den Batterierohstoff auf und zeigt die Auswirkungen auf die Ökosysteme. Er schließt mit Forderungen, den momentanen Abbau vorerst nicht weiter auszubauen, sondern die potenziell negativen Auswirkungen erst einmal viel besser zu analysieren.
Merle Groneweg von PowerShift setzt die Herausforderungen des Rohstoffabbaus in einen Kontext der aktuellen Debatte um die Elektromobilität. Sie zeigt die Erwartungen an den zukünftigen Verbrauch, die punktuellen Auswirkungen auf die rohstoffreichen Regionen und dass eine einseitige Fokussierung auf eine Antriebswende nicht nachhaltig ist. Stattdessen plädiert sie für eine andere Verkehrspolitik in Deutschland, die sowohl eine Rohstoffwende als auch eine Verkehrswende ins Zentrum rückt und eine Abkehr von der individuellen Automobilität einleitet.
Im Anschluss werden noch einige Fragen der Teilnehmenden vorgestellt und beantwortet, unter anderem nach den Auswirkungen des Bergbaus auf Indigene Gemeinschaften in Südamerika, die Notwendigkeit eines Lieferkettengesetzes und nach positiven Entwicklungen in den letzten Jahren in Richtung eines ökologisch und sozial besseren Bergbaus.
Globale Ungleichheit, Klimakatastrophe, Ausbeutung von Mensch und Natur – die Probleme sind groß. Mit unserem Fokus auf Handels-, Rohstoff- und Klimapolitik widmen wir uns den Ursachen unseres ungerechten Wirtschaftssystems.