Publikation,Rohstoffpolitik

Landraub für deutsche Autos

Wie ein Bergbaukonzern beim Bauxitabbau in Guinea Menschenrechte verletzt

Die Bundesregierung bürgt in Guinea für den Ausbau einer Mine für einen Millionen-Kredit. 13 Dörfer sind von den negativen Auswirkungen dieser Mine betroffen: Hunderte Menschen werden umgesiedelt, verlieren fruchtbares Land und den Zugang zu Trinkwasser. Drei Flüsse, die ein angrenzendes Dorf mit Wasser versorgten, sind in Folge des Bauxitabbaus versiegt. Entschädigungen erhalten die Menschen nicht. Die Bundesregierung vergab ihre Kreditbürgschaft, obwohl sie durch eine Studie des Umweltbundesamtes frühzeitig über die menschenrechtlichen Folgen des Bergbaus wusste.

Das Bauxit aus Guinea landet in Deutschland als Aluminium in Autos. Im Jahr 2017 kamen 93 Prozent der deutschen Bauxitimporte aus Guinea. Die Bundesregierung hat hier eine besondere Verantwortung. Für die Rohstoffversorgung der deutschen Automobilindustrie darf sie die Menschenrechte nicht außer Acht lassen. Die Bundesregierung muss ihrer menschenrechtlichen Sorgfalt nachkommen und ihre Kreditgarantien viel stärker an die Einhaltung von Menschenrechten knüpfen.

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