16.09.: Mehr als 50 Organisationen und soziale Bewegungen aus 17 Ländern Lateinamerikas und der Europäischen Union starten heute eine Kampagne, die ein Ende der Handelsabkommen zwischen beiden Regionen fordert. Ziel ist es, die durch diese Abkommen verursachte Umweltzerstörung, soziale Ungerechtigkeiten, Gesundheitsrisiken und wachsende Ungleichheiten sichtbar zu machen und eine klare Botschaft an die politischen Entscheidungsträger*innen zu senden: Keine giftigen Handelsabkommen mehr!
Anlass der Kampagne ist die jüngste Ankündigung der Europäischen Kommission, die Ratifizierung zweier zentraler Handelsabkommen voranzutreiben: das erweiterte Abkommen zwischen der EU und Mexiko sowie das Abkommen zwischen der EU und dem Mercosur. Zugleich jährt sich in diesem Jahr das Inkrafttreten des ersten Handelsabkommens zwischen der EU und einem Land Lateinamerikas (Mexiko) zum 25. Mal.
„Die Handelspolitik der Europäischen Union verfestigt die ungleichen Handelsbeziehungen zwischen ihr und den Ländern Lateinamerikas. Die letzten 25 Jahre haben gezeigt, dass das Wirtschaftsmodell, das durch diese Abkommen gefördert wird, zu Umweltzerstörung, einer Schwächung lokaler Betriebe und der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in Lateinamerika, aber auch der EU führt. Diese Abkommen sind Gift für gutes Leben beiderseits des Atlantiks und für gerechten Handel zwischen den Kontinenten”, erklärt Bettina Müller, Referentin für Handels- und Investitionspolitik von PowerShift e.V.
Die Kampagne, die zeitgleich in mindestens 17 Ländern und auf sechs Sprachen startet, macht konkret sichtbar, welche Folgen diese Abkommen für den Agrarsektor, die Industrie, Arbeitsbedingungen, die Umwelt, die Gesundheit und den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen haben. Dabei hebt sie die Erfahrungen und Forschungsergebnisse von betroffenen Gemeinden hervor. Ob Abholzung des Amazonas, Umweltverschmutzung durch Bergbau, der Verlust kleiner landwirtschaftlicher Betriebe oder die Aushöhlung von Arbeitnehmer*innenrechten – die Kampagne verstärkt jene Stimmen, die in internationalen Verhandlungen lange Zeit ignoriert wurden.
Die Ziele der Kampagne sind:
- Das Bewusstsein für die schädlichen Auswirkungen bestehender und geplanter Handelsabkommen zwischen der EU und Lateinamerika auf Menschen, Umwelt und Demokratie schärfen.
- Die Mobilisierung von Bürger*innen auf beiden Kontinenten gegen die Abkommen zwischen der EU und dem Mercosur sowie zwischen der EU und Mexiko.
- Einen Stopp der Unterzeichnung neuer Handelsabkommen sowie ein Umdenken im internationalen Handel auf Grundlage von Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Menschenrechten.
Nach 25 Jahren gebrochener Versprechen und wachsender Konzernmacht ist unsere Botschaft klar: Diese Abkommen sind schädlich. Sie sind ungerecht. Sie sind nicht nachhaltig. Auf beiden Seiten des Atlantiks sagen wir: Stoppt giftige Handelsabkommen! Weitere Informationen finden Sie auch hier: https://europeantradejustice.org/stop-toxic-trade-deals-campaign/
Für Fragen wenden Sie sich bitte an:
Bettina Müller, Referentin für Handels- und Investitionspolitik bei PowerShift, bettina.mueller@power-shift.de, 0174 4537604






