Der sogenannte Freihandel soll Wohlstand und Wachstum weltweit mehren – zumindest hören wir das immer wieder von europäischen Politiker*innen, neoliberalen Wirtschaftswissenschaftler*innen und in den Medien. Handelsabkommen werden als alternativlos dargestellt, “Partnerschaften auf Augenhöhe” als Antwort auf globale Krisen gepriesen. Doch aus wessen Perspektiven wird hier gesprochen? Aus den Ländern des Globalen Südens, aus Afrika, Asien und Lateinamerika hören wir in Europa, wenn überhaupt, meist nur die Stimmen der Regierungen. Kaum Gehör finden hingegen Vertreter*innen aus Wissenschaft, von Gewerkschaften, der bäuerlichen Landwirtschaft, indigenen Bewegungen oder Organisationen, die sich für einen gerechten Welthandel stark machen. Das möchte dieser Online-Lernkurs ändern.
Aufbauend auf einem bereits in Lateinamerika durchgeführten Online-Lernkurs, haben Teilnehmende die Möglichkeit, in fünf Modulen eine lateinamerikanische Perspektive auf die Freihandelsagenda und die damit einhergehenden Handelsabkommen der letzten 25-30 Jahre kennenzulernen. Welche Auswirkungen hatten diese auf Arbeitsbedingungen und soziale Menschenrechte wie den Zugang zu Trinkwasser, Energie und Nahrung in Lateinamerika? Was haben die Abkommen für Ernährungssicherheit und den Aufbau industrieller Kapazitäten bedeutet? Welches Fazit ziehen sie nach über 25 Jahren und könnte es aus ihrer Sicht auch anders gehen?
Der Kurs ist sowohl für thematische Neueinsteiger*innen als auch Menschen mit Vorkenntnissen geeignet, die ihr Wissen vertiefen und unter einem anderen Licht betrachten wollen. Zudem bietet der diesem Lernkurs wertvolle Informationen im Sinne der „Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)“ der Vereinten Nationen (UNESCO Programm BNE 2030 zur Erreichung der Ziele der Agenda 2030). Bei erfolgreicher Teilnahme (80% Beteiligung) erhalten die Teilnehmenden eine Teilnahmebescheinigung. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Eine Kooperation von PowerShift und dem Bildungszentrum Lohana Berkins, mit Unterstützung von ATTAC Deutschland, AndersHandeln Österreich, CLATE, Netzwerk Gerechter Welthandel, Nachrichtenpool Lateinamerika und der Plataforma América Latina Mejor sin TLC.
Wie funktioniert der Kurs?
Innerhalb von fünf Wochen (zwischen dem 3.11. und dem 7.12.) und im Rahmen von fünf Modulen erarbeiten sich die Teilnehmenden Wissen zu den folgenden Themen:
a) Grundlagen zum aktuellen Handelssystem – Überblick zu Handels- und Investitionsabkommen mit Lateinamerika und anderen bestehenden Partnerschaftsabkommen
b) Soziale Menschenrechte: Handelsabkommen und der Zugang zu Energie, Wasser, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen
c) Only for Export? – Folgen der Handelsabkommen für Ernährungssouveränität und Biodiversität in Lateinamerika
d) Ihre Rohstoffe, unsere Energiewende? – Rohstoffpartnerschaften, Global Gateway und grüne Industriepolitik in Lateinamerika
e) Gutes Leben für wen? Perspektiven für gerechten Handel in einer partnerschaftlichen Welt
Jede Woche wird ein neues Modul auf der Lernplattform freigeschaltet. Jedes Modul besteht aus: Videos von Menschen aus Lateinamerika, die sich zu den Modulthemen äußern bzw. einführenden Videos; sowie Texten, die von oder mit Organisationen aus Lateinamerika verfasst wurden sowie zusätzlichen Materialen und einem Wissensquiz, um das Gelernte zu festigen. Die Kursmaterialien basieren zu einem Großteil auf zwei Onlinekursen, die 2020 und 2025 von Organisationen, die dem Netzwerk für einen gerechten Welthandel in Lateinamerika angehören, durchgeführt wurden.
Der Kurs findet auf Deutsch statt, es werden aber auch Texte und Videos in Originalsprache angeboten.
Vor Beginn (30.10., 19.00), in der Mitte (20.11., 19.00) und bei Bedarf am Ende des Kurses (optional) finden begleitende Webinare statt, um Fragen zur Modalität und auch zu Inhalten zu klären.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Paula Müller: paula.mueller@power-shift.de
Leider ist keine Anmeldung mehr möglich!
“Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des
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