Setzen wir dem rücksichtslosen Profitstreben ein Ende!
Den Übergang vom fossilen zum postfossilen Zeitalter müssen wir als Chance nutzen, eine gerechte Wende für alle zu erreichen. Denn trotz neuer Regeln und Gesetze sowie den Nachhaltigkeitsversprechen der Rohstoffabnehmer*innen in Hochglanzbroschüren besteht die Gefahr, dass die Fehler der Vergangenheit wiederholt werden.
Leidtragende sind die Menschen in den Bergbaugemeinden, die Umwelt und das Klima – und damit letztlich wir alle. Unser Ziel ist es, mehr Aufmerksamkeit für Verantwortlichkeiten und die dringend notwendige Rohstoffwende zu schaffen. Durch gezielte Hintergrundanalysen und Berichte aus den Bergbaugemeinden verstärken wir die Stimmen vor Ort und zeigen konkrete Lösungen für eine ökologisch und sozial verträgliche Rohstoffwende auf.
Angesichts der politischen Ereignisse der letzten Wochen und dem Erstarken des rechten Lagers, müssen wir noch lauter und entschlossener kämpfen, damit Klimaschutz und die Achtung der Menschenrechte nicht einfach nur als „nice to have“ abgetan werden.
Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit für mehr Gerechtigkeit beim Rohstoffabbau und die rasche Umsetzung einer Rohstoffwende. Solidarisch-ökologische Argumente müssen mehr Raum in der Rohstoffdebatte bekommen.
Schaffen wir die Wende oder setzen wir alte Ungerechtigkeiten fort?
Persönliche Eindrücke sind wichtig, um den Blick für die Problemlagen zu schärfen. Das hat mir meine Reise nach Südafrika gezeigt. Ich habe viele Bergbauregionen besucht und mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und Betroffenen gesprochen. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, welche Schäden der Abbau und der Transport von Rohstoffen anrichtet und wie wenig getan wird, um diese Schäden zu minimieren oder zu beseitigen –und dass seit Jahrzehnten. Das muss endlich ein Ende haben. Die Straflosigkeit und die Ausbeutung von Menschen und Umwelt für den Profit einiger Weniger müssen aufhören. Europa und insbesondere Deutschland importieren große Mengen metallischer Rohstoffe aus Südafrika. Damit kommt ihnen eine Verantwortung zu, sich um die Zustände in den Lieferketten zu kümmern.
Es gibt Regeln und Gesetze, die die Beteiligung der lokalen Bevölkerung oder die Verantwortung entlang der Lieferketten sicherstellen sollen. Doch es passiert wenig bis gar nichts. Warum? Weil Macht und Wille zur Veränderung ungleich verteilt sind. Derzeit gibt es einen Vorstoß konservativer Kräfte und sogar grüner Minister gegen die Errungenschaften des Lieferkettengesetzes. Dieser Backlash muss verhindert werden. Wir müssen die Erfolge der Vergangenheit verteidigen und genügend Druck schaffen, dass es weitere Fortschritte gibt. Die Sicherung des Status Quo reicht nicht aus, wenn wir die Pariser Klimaziele erreichen wollen.
Es braucht mehr Druck auf Entscheidungsträger*innen, mehr Aufmerksamkeit für die Folgen unserer hohen Rohstoffbedarfe und mehr Konsequenzen für Rechtsverstöße. Unsere Arbeit trägt dazu bei, Verantwortlichkeiten transparent zu machen, Missstände aufzudecken und nachhaltige Alternativen zu entwickeln. Bitte unterstützen Sie uns dabei.
Globale Verantwortung ist gefragt
Während sich Politik und Wirtschaft auf die Sicherung der Rohstoffimporte konzentrieren, wird erschreckend wenig gefragt, welche Auswirkungen unser metallreicher Lebensstil auf die Abbauregionen hat und hatte.
Deutschland ist der fünftgrößte Rohstoffverbraucher der Welt, wobei mehr als 99 Prozent der im Bergbau gewonnenen Metalle aus dem Ausland stammen. Deutsche Abnehmer*innen von Rohstoffen müssen nachdrücklich und regelmäßig ihre Lieferketten überprüfen und Veränderungen einfordern und umsetzen. Die deutsche Industrie muss alle Reduktionspotenziale und die Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft nutzen, um möglichst wenig Rohstoffe zu verbrauchen und damit den Druck auf die Förderländer zu verringern und das Klima zu schonen.
In meinen Gesprächen mit Vertreter*innen der südafrikanischen Zivilgesellschaft wurde immer wieder betont: Die Ära der Verantwortungslosigkeit muss beendet werden. Ob Bergbauunternehmen, Chemiekonzerne, Transportunternehmen oder Finanzinstitutionen - sie alle stehen in der Verantwortung! Sie müssen auf die Beschwerden reagieren, die vor Ort laut werden, sie dürfen nicht länger die Augen vor den immensen Problemen verschließen, die mit der Rohstoffausbeutung einhergehen.
Ihre Spende ermöglicht es uns, weiterhin Druck auf Politik und Wirtschaft auszuüben, Rechercheprojekte zu finanzieren, Entscheidungsträger*innen zu lobbyieren und Bildungsarbeit zu leisten, um ein Bewusstsein für diese kritischen Themen zu schaffen. Lassen Sie uns gemeinsam für eine gerechtere Welt kämpfen!
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Ihre
Hannah Pilgrim
Koordinatorin des Arbeitskreises Rohstoffe und Rohstoffreferentin bei PowerShift