Pressemitteilung: Berlin: Fernwärme-Rückkauf muss Startschuss für nachhaltige Wärmewende sein!
Berlin: Fernwärme-Rückkauf muss Startschuss für nachhaltige Wärmewende sein!
Berlin, 21.03.2024: Heute entscheidet das Abgeordnetenhaus Berlin über den Erwerb der Vattenfall Wärme Berlin AG. PowerShift würde die Rekommunalisierung der Berliner Fernwärmeversorgung begrüßen. Allerdings erwirbt das Land Berlin damit auch eine große Transformationsaufgabe. Denn die Vattenfall Wärme AG heizt noch fast ausschließlich mit fossilen Brennstoffen.
Der Dekarbonisierungsfahrplan, den das Unternehmen vorgelegt hat, verdient diesen Namen nicht. Damit Fernwärme in Berlin klimafreundlich wird und bezahlbar bleibt, braucht es einen neuen Plan, der konsequent sämtliche Abwärme-, Umweltwärme-, Erdwärme- und Wärmespeicherpotenziale ausschöpft und anerkennt, dass der Einsatz von Biomasse, Müll und Wasserstoff nicht klimafreundlich ist und auf ein Minimum begrenzt werden muss.
Neelke Wagner, Referentin für Klima- und Ressourcengerechtigkeit bei PowerShift:
„Damit die Wärmewende nicht an den Bürger*innen und dem Klima vorbei geplant wird, fordern wir die Aufnahme zivilgesellschaftlicher Gruppen in den Stakeholder-Kreis der Senatsverwaltung für die Wärmewende. Außerdem einen transparenten, demokratischen Planungsprozess, der die Expertise der Zivilgesellschaft in den Bereichen Klima-, Umwelt- und Verbraucher*innenschutz aufnimmt. Die Berliner Wärmewende wird nur dann ein Erfolg werden, wenn sie konsequent auf Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit ausgerichtet ist.“
Hintergrund:
Gemeinsam mit mehr als 200 anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen aus ganz Deutschland hat PowerShift den offenen Brief „Wasserstoff nicht verheizen!“ mitunterzeichnet. Denn die Herstellung von Wasserstoff ist energieintensiv und sein Einsatz in der Wärmeversorgung nur für die Spitzenlast sinnvoll. Biomasse ist ebenfalls ein wertvoller Rohstoff, der nur sehr begrenzt zur Verfügung steht. Holzverbrennung ist zudem eine Hypothek auf die Zukunft – es braucht Jahrzehnte bis Jahrhunderte, bis das durch die Verbrennung freigesetzte CO2 wieder durch nachwachsende Bäume gebunden ist. Auch bei der Müllverbrennung sind die Möglichkeiten begrenzt. Berlin hat eine Zero-Waste-Strategie, die Müllmenge muss sinken. Vermeidung, Wiederverwendung und Recycling gehen vor.
- Offener Brief Wasserstoff: https://umweltinstitut.org/wp-content/uploads/2024/03/Offener-Brief_Kostenfalle-Wasserstoff_05.pdf
- Biomasse-Papier: https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/energie/240220-nabu-holzverbrennung-infopapier-berlin.pdf
- Potenzialstudie: https://www.berlinerneuerbar.de/potenzialstudie-klimaneutrale-waermeversorgung-berlin-2035/
- Berlin: Energie- und Rohstoffwende im Fokus: https://power-shift.de/rohstoffwende-berlin/
Kontakt:
- Neelke Wagner, Referentin für Klima- und Ressourcengerechtigkeit bei PowerShift e.V., Mobil: +49(0) 1575 2466 920, neelke.wagner@power-shift.de