PowerShift-Kritik an BDI-Forderungen im Rahmen des 8. Rohstoffkongresses

PowerShift-Kritik an BDI-Forderungen im Rahmen des 8. Rohstoffkongresses
Berlin, 11.11.: Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) veranstaltet am heutigen Montag, den 11. November, seinen 8. Rohstoffkongress unter dem Titel „Mehr Rohstoffsouveränität wagen“. Um diese zu erreichen, fordert der Verband unter anderem zehn neue Minen in Europa. Michael Reckordt, Rohstoffexperte bei PowerShift, kritisiert die aktuelle Forderung des BDI nach dem Ausbau von Rohstoffförderung in Europa wie folgt:
„Mit dem Aufruf zu zehn neuen Minen in Europa ignoriert der BDI die gravierenden sozialen und ökologischen Risiken solcher Projekte – außerdem die massiven Proteste, auf die diese stoßen würden. Doch selbst wenn man diese Vorhaben umsetzen würde, wären sie höchstens ein Tropfen auf dem heißen Stein des immer noch viel zu hohen Rohstoffverbrauchs der EU, der endlich effektiv adressiert werden muss.
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen fordert in seinem Global Resources Outlook 2024 eine Reduzierung des Rohstoffverbrauchs im Globalen Norden um 20 Prozent bis 2060. Der BDI jedoch träumt derweil von einer Rückkehr in die Vergangenheit und lässt dabei auch außer acht, dass sich Deutschland angesichts der eigenen Industrialisierungsstrategien von China, USA und vielen Schwellenländern damit in einen aussichtslosen Wettlauf begibt, der unweigerlich in einer Katastrophe für Umwelt, Menschen und Wirtschaft führen wird. Eine Situation, die sich mit der Neuwahl von Trump weiter zuspitzt.
Stattdessen braucht es jetzt mutige Schritte hin zu einem nachhaltigeren Wirtschaftsmodell: eine deutliche Reduzierung des Ressourcenverbrauchs – besonders im Mobilitätssektor –, einen zügigen Ausbau der Kreislaufwirtschaft sowie klare Vorgaben für umweltfreundliches Produktdesign und Reperaturangebote. Nur so kann eine verantwortungsvolle und zukunftstaugliche Rohstoffpolitik gelingen.“
Die Forderungen des BDI fallen nur gut vier Wochen nach dem 2. zivilgesellschaftlichen Rohstoffgipfel, der die dringend notwendige Reduktion des Ressourcenverbrauchs in den Fokus stellte und Schritte hin zu einer gerechten und nachhaltigen Rohstoffwende aufzeigte. Mehr Informationen finden Sie hier.
Mehr Informationen zur Frage, wie Deutschland seinen Metallverbrauch reduzieren kann, finden Sie in unserer Broschüre: "Metallverbrauch senken: Praktische Vorschläge zur Gestaltung der Rohstoffwende"
Bei Fragen wenden Sie sich gerne direkt an:
- Michael Reckordt, Referent für Rohstoffpolitik bei PowerShift, michael.reckordt@power-shift.de, +49 (0)163 6336372