PM: PowerShift fordert Stopp von Metallimporten aus Russland und eine Rohstoffwende
Berlin, 31.03.2022: Neben einem Importstopp für russische Erdöl-, Erdgas- und Kohleimporte, fordert PowerShift auch einen Stopp von russischen Metallimporten. Diese Exporte finanzieren den Staatshaushalt zwar in einem geringeren Maße als die fossilen Rohstoffe, doch auch vom Export metallischer Rohstoffe nach Deutschland und Europa profitieren der russische Staat, russische Unternehmen und russische Oligarch*innen massiv. 44 Prozent der deutschen Nickelimporte kamen 2020 aus Russland, 23 Prozent der Eisenimporte und 22 Prozent der Aluminiumimporte.
„Im selben Jahr wurden Metalle im Wert von mehr als zwei Milliarden Euro aus Russland nach Deutschland importiert. Das entspricht ungefähr dem Wert der deutschen Kohleimporte aus Russland“, so Tshin-Ilya Chardayre, Autorin einer heute von PowerShift veröffentlichten Publikation. „Die russischen Bergbaukonzerne sind häufig im Besitz einzelner Oligarchen, die zum Teil auf der britischen Sanktionsliste stehen. Von der EU oder Deutschland wird dieser Handel bisher verschont.“
PowerShift weist vor dem Hintergrund der Klimakrise bereits seit Jahren auf die Probleme des hohen Rohstoffverbrauchs und die Notwendigkeit einer Rohstoffwende hin. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat diese Dringlichkeit nun noch einmal massiv erhöht. Um schnellstmöglich die Abhängigkeit Deutschlands von fossilen und metallischen Rohstoffen aus Russland zu verringern und gleichzeitig das Klima zu schützen, muss eine Rohstoffwende eingeleitet werden. Dies muss auf umfassenden Lieferkettengesetzgebungen, einer Substitution und Reduktion von Primärrohstoffen und der Umsetzung einer kreislauffähigen Wirtschaft basieren. SPD, Grüne und FDP haben im Koalitionsvertrag bereits festgehalten, dass der Primärrohstoffverbrauch reduziert werden muss.
„Die deutsche Rohstoffpolitik hat bisher einseitig auf Importe gesetzt und den Ausbau der Kreislaufwirtschaft vernachlässigt. Die fatalen Konsequenzen zeigen sich jetzt, wo diese Importe eine Kriegsökonomie unterstützen. Wir können es uns in der aktuellen Lage nicht mehr erlauben, metallische Rohstoffe unter anderem für viel zu viele, viel zu große und viel zu schwere Autos zu verpulvern“, sagt Michael Reckordt von PowerShift.
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