Handels- und Investitionspolitik

More Power to the Powerful?

Auswirkungen regulatorischer Zusammenarbeit in Handelsverträgen auf die Landwirtschaft im Globalen Süden

Die Lebensmittel- und Agrarindustrie käut seit Jahren die gleiche Formel wieder: Um neun Milliarden Menschen im Jahre 2050 zu ernähren, brauche die Landwirtschaft Wachstum und Fortschritt. Die europäischen Lebensmittelmärkte gelten dabei als weitgehend gesättigt. Die Welternährungsorganisation FAO (Food and Agricultural Organisation) sieht hingegen im Globalen Süden immer noch Potenzial, die Illusion der grünen Revolution, also der Bekämpfung von Hunger und Armut durch eine Intensivierung der Landwirtschaft, aufrechtzuerhalten. Hunger und Armut werden damit jedoch nicht gelöst. Dennoch versuchen transnationale Konzerne, ihre eigenen Exportchancen in wirtschaftlich aufstrebenden Regionen auszuweiten und auch im landwirtschaftlichen Sektor „neue Märkte“ zu erschließen. Die sogenannte „regulatorische Zusammenarbeit“ eröffnet den Lebensmittel- und Agrarmultis Wege, ihre Effizienzlogik zunehmend auch in internationalen Handelsverträgen zu fixieren.

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