Communiqué de presse

PowerShift kritisiert EU-Handelsabkommen mit Kolumbien, Peru & Ecuador

Containerschiff

PowerShift kritisiert EU-Handelsabkommen mit Kolumbien, Peru & Ecuador

Berlin, 30.10.: Die Berliner Nichtregierungsorganisation PowerShift kritisiert das EU-Handelsabkommen mit Kolumbien, Peru und Ecuador, das diesen Freitag, den 1.11., endgültig in Kraft tritt.

Alessa Hartmann, Handelsexpertin bei PowerShift, warnt:

„Das EU-Handelsabkommen mit Kolumbien, Peru und Ecuador hat seit 2012 bereits schwerwiegende Folgen für Mensch und Umwelt. Es trägt zur Klimakrise bei, bedroht die Biodiversität in den betroffenen Ländern und beschleunigt die Entwaldung, insbesondere in Kolumbien. Dies wird auch durch die Ex-Post-Bewertung der Europäischen Kommission unterstrichen. Die neue EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten, die Ende 2025 in Kraft treten soll, könnte eine Wende bringen. Allerdings gibt es Bestrebungen, diese Verordnung zu verwässern. Es ist entscheidend, dass diese stark in Kraft tritt. Das Handelsabkommen hingegen ist ein Rückschritt und führt dazu, dass Produkte wie Palmöl, Soja und Kakao weiterhin zur Entwaldung beitragen.“

Auch Thomas Fritz, ebenfalls Handelsexperte bei PowerShift, macht auf die Gefahren des Abkommens aufmerksam:

„Das Handelsabkommen mit den Andenstaaten ist ein Anachronismus, denn es enthält keine sanktionsbewehrten unternehmerischen Sorgfaltspflichten. In den vergangenen zwei Jahren stiegen die Steinkohleimporte deutscher und europäischer Energiekonzerne aus Kolumbien massiv an – trotz andauernder Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden durch dortige Minen. Indigene und afrokolumbianische Gemeinden wurden vertrieben, Flüsse verschmutzt und Gewerkschaftsrechte missachtet. Bis heute warten viele Betroffene vergeblich auf Abhilfe und angemessene Entschädigungen. Obgleich die EU jahrzehntelang von den Importen kolumbianischer Kohle profitierte, enthält das Handelsabkommen keine Zusagen zur finanziellen Unterstützung der Transformation der dortigen Kohlereviere. Das ist fatal, da zugleich die Kohlekonzerne versuchen, sich eines Großteils der Bergbaufolgekosten in Kolumbien zu entledigen.“

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an:

  • Alessa Hartmann, alessa.hartmann@power-shift.de, +49 (0)30 278 756 32
  • Thomas Fritz, thomas.fritz@power-shift.de, +49 (0)30 275 937 38

 

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