Publikation,Rohstoffpolitik

Akku leer: Die schwache Batterie-Direktive der Europäischen Union

Batterien und Akkus sind ein großer Zukunftsmarkt und aus unserem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Beispielsweise in der E-Mobilität. Laut EU-Kommission werden bis 2030 schon 28 Millionen E-Autos auf europäischen Straßen unterwegs sein. Deshalb wird mit einer extremen Steigerung des Bedarfs an Batterie-Rohstoffen wie Lithium, Kobalt und Nickel aber auch an Eisen, Kupfer und Aluminium gerechnet.

Die EU-Kommission arbeitet derzeit an der Erneuerung ihrer Batterie-Regulierung aus dem Jahr 2006. Die Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards in der Batterie-Wertschöpfungskette scheint dabei zu kurz zu kommen. Denn die EU-Kommission fokussiert sich bislang auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit und blendet die soziale Dimension der Batterieherstellung überwiegend aus. Doch sowohl bei der Rohstoffförderung als auch bei der Batterieherstellung treten gravierende Menschenrechtsverletzungen und verheerende Umweltzerstörungen auf, die hauptsächlich in den Globalen Süden externalisiert werden. Unser neues Factsheet zeigt die Auswirkungen bei der Förderung von Batterie-Rohstoffen und dem Recycling bzw. der Entsorgung von Alt-Batterien. Wir rufen die EU-Kommission dazu auf, verpflichtende menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette bei ihrer Überarbeitung der Batterie-Direktive zu verankern.

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